ПАМЯТНЫЕ МЕСТА, СВЯЗАННЫЕ С ИСТОРИЕЙ КОСМОНАВТИКИ, КАК МИРОВОЕ КУЛЬТУРНОЕ НАСЛЕДИЕ
© В.Ратьен(W.Rathjen)
© Государственный музей истории космонавтики им. К.Э. Циолковского, г. Калуга
Секция "Исследование научного творчества К.Э. Циолковского"
2018 г.
Im Jahr 1972 gründete die UNESCO (2) das World Heritage Projekt. Es ging darum, das bedrohte kulturelle Erbe (Meisterleistungen menschlicher Schöpferkraft), so wie das natürliche Erbe (besondere Landschaften) zu identifizieren und zu erhalten. Als zentrales Kriterium galt: Das Objekt musste von „Outstanding Universal Value“ (OUV), also von herausragendem universellem Wert sein.
So wurden z. B. als erstes Quito, die Hauptstadt von Ecuador, zum World Cultural Heritage und die Galapagos Inseln zum World Natural Heritage gewählt.
Anfangs dominierten in der Auswahl historische Gebäude. Später kamen technische Anlagen hinzu, wie historische Brücken und Bergwerke. Stätten der Luft- und Raumfahrtgeschichte fehlen bisher völlig.
Deshalb ergriffen im Jahre 2014 das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Deutsche UNESCO Kommission (DUK) die Initiative, um auch aus diesen Bereichen historische Stätten zu ermitteln, die den erwähnten Kriterien (OUV) entsprechen.
Ihr Leitgedanke: Die Eroberung und Erschließung des Luftraumes und des Weltraumes sind herausragende Leistungen menschlicher Schöpferkraft, und diese sind für die gesamte Menschheit von „universeller Auswirkung“. Zentrale Aspekte der Weltgesellschaft erreichten neue, allerdings auch höchst ambivalente Dimensionen: Bombenflugzeuge und Raketen in der kriegerischen Auseinandersetzung, Weltluftverkehr in der zusammenwachsenden globalisierten Welt, weltumspannende Kommunikation über Satelliten und schließlich der Blick in den Kosmos und die Beobachtung des Planeten Erde aus dem Kosmos.
Schon Lukian der Syrer um 120 n. Chr. und Jules Verne gegen Ende des 19. Jh. schilderten in Romanen phantastische Visionen vom Vorstoß in den Weltraum, aber erst der Russe Konstantin E. Ziolkowski formulierte um 1900 die wissenschaftlichen Voraussetzungen für die „Erforschung des Weltraumes mit Reaktionsapparaten“. Auch in anderen Nationen machten sich Wissenschaftler Gedanken über die Erreichbarkeit von Planeten, so in Deutschland Hermann Oberth, in den USA Robert H. Goddard und in Frankreich Robert Esnault-Pelterie. In den 1920er Jahren unternahmen Pioniere erste praktische Experimente mit Raketen. In den 1930er und 1940er Jahren pervertierte der Traum von der Weltraumfahrt unter dem Nazi-Regime zu einer neuen, schrecklichen Art von Kriegstechnik. Die Grundlagen der Interkontinentalrakete wurden geschaffen, die nach dem 2. Weltkrieg den Kalten Krieg beherrschte.
In den 1950er Jahren entstanden Raketenstartanlagen - z. B. in Baikonur und Cape Canaveral - die Kandidaten für das World Heritage Projekt wären. Auch die weniger bekannten Erdfunkstellen (Relais-Stationen zur Nachrichtenübertragung) zählen dazu, da über diese die globale Kommunikation revolutioniert wurde (z.B. Live-Sendungen von Sportereignissen).
Das Weltraumzeitalter begann 1957 mit dem Start von Sputnik 1, gefolgt vom ersten Flug eines Menschen in den Weltraum (1961 Jurij Gagarin), und es kulminierte 1969 mit der Landung auf dem Mond.
Aus einer unübersehbaren Zahl von Raumfahrtmissionen ragt heute die Internationale Raumstation (ISS) hervor. Sie ist ein Zeugnis dafür, was aus gemeinsamen Anstrengungen vieler Nationen geschaffen werden kann. Die Großmächte Russland (bzw. SU) und die USA, ehemals Feinde im Kalten Krieg, sind sogar aufeinander angewiesen. Ohne die russischen Raumtransportsysteme könnte das Raumlaboratorium gar nicht mehr betrieben werden,
So ist aus einer Vision dann letztlich doch eine (hoffentlich) völkerverbindende Gemeinschaftsaufgabe geworden. Es lohnt sich also, die relevanten Stätten dieser Geschichte als „Gemeinsames Kulturelles Erbe“ (Common Cultural Heritage of Mankind) zu identifizieren, zu erhalten und als Bildungsstätten auszubauen.